Nach wahren Geschichten…
Based on true stories…
Eröffnung: 16. 06. 2023, 19:00h
Midissageund Lesung von Karin Seidner-Macke über die Ausstellung: 23.6.2023, 18:00h
Finissage: 30.6.2023, 18:00h
Dauer : 17. 06. - 30. 06. 2023
Aussstellungsort: Grünraum 4, 1040 Wien, Favoritenstrasse 22
Öffnungszeiten: Mi: 14-16h, Do 16-18h, Fr: 18-20h
Eine Ausstellung im Rahmen von Fotowien 2023
Die Frage nach Authentizität, der Abbildung der Realität wird in der Fotografie schon seit seiner Erfindung gestellt, wurden Fotografien doch seit Anbeginn manipuliert – sei es mit technischen Mitteln oder mittels der Wahl des Bildausschnittes und der Bestimmung des Kontextes. Wahrheit und Lüge liegen also in diesem Genre seit jeher eng beisammen.
Mit unterschiedlichen Herangehensweisen beteiligen sich Brigitte Konyen und Michael Michlmayr an diesem Diskurs.
Beiden Arbeiten ist aber gemeinsam die Verweigerung einer eindeutigen Lesbarkeit der neu geschaffenen Konstrukte eröffnet neue Bezüge und Erzählungen und führt die Mehrschichtigkeit von Realität vor Augen.
Brigitte Konyen
Polastories
Schon in früheren Arbeiten habe ich mich intensiv mit der subjektiven Aufladung von Bildern beschäftigt. Auch in dieser Arbeit werden Fotos mit unbekanntem Entstehungskontext ihrer Neutralität enthoben und mit Texten versehen, die die Fotos in einen neuen Kontext stellen.
Die Wahl des Polaroidformats soll den Eindruck eines Sofortbildes vermitteln, das Versprechen einer Abbildung des unmittelbaren Jetzt.
Brigitte Konyen
Michael Michlmayr
Public Scenes
Eine wahre Geschichte ist nie so wahr wie eine erfundene.
William Somerset Maugham
Public Scenes sind szenische Portraits, die vorwiegend im urbanen öffentlichen Raum entstanden sind, angelehnt an die klassische Street Photography. Es handelt sich um vorgefundene alltägliche Situationen ohne Inszenierung oder Arrangement.
In unseren Zeiten ist es aus rechtlichen Gründen allerdings nicht mehr erlaubt, Menschen ohne vorhergehende Einwilligung zu fotografieren. Deshalb erfolgt die Inszenierung in dieser Serie nach der Aufnahme. Das Individuum, dass sich äußerlich hauptsächlich über sein Gesicht definiert und so erkennbar ist, wird anonymisiert, indem die Köpfe durch Portraits von Schaufensterpuppen ausgewechselt werden.
Einerseits wird hier die Frage nach der scheinbaren Austauschbarkeit des Individuums in seinem täglichen Handeln gestellt, andererseits, ob es möglich ist, mit Stellvertreter:innen bzw. mit einer gezielten Maskierung der Protagonist:nnen und einer Eliminierung ihrer Mimik, die zentrale Aussage des aufgenommenen Bildes beizubehalten.
Erzählen diese anonymisierten Protagonist:innen, die wir in der Serie Public Scenes in alltäglichen Situationen und auf Reisen um die Welt erleben, nicht auch eine wahre Geschichte?
Michael Michlmayr
Ausstellungsansichten im Grünraum4 @ Michael Michlmayr / Brigitte Konyen 2023
Eindrücke der Lesung von Karin Seidner-Macke am 23.6.2023 über die Ausstellung
Auszug des Ö1 Kulturjournalbeitrags über die Ausstellung von Wolfgang Popp am 16.6.2023, 17:10
"The realism of photography creates confusion as to what is real" Susan Sontag